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Artikel

Klimaschutz ist Menschenschutz

picture alliance/dpa | Robert Michael

Starkregen und Hochwasser werden durch die Klimakrise häufiger und extremer. Eine neue Studie des Umweltbundesamts zeigt, dass mehr als 80 Prozent der deutschen Kommunen bereits von den Folgen von Extremwetterereignissen betroffen waren. Das Klimaanpassungsgesetz, das seit dem 1. Juli in Kraft ist, soll Abhilfe schaffen. Wie genau und was wir darüber hinaus anstreben, liest du hier.

Über Mitteleuropa herrscht Dauerregen. Zum dritten Mal in diesem Jahr verursacht ein Jahrhunderthochwasser Überschwemmungen und Hochwasser. Die Lage in Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich ist in einigen Regionen verheerend. Mindestens acht Menschen haben ihr Leben verloren. Auch in vielen Kommunen in Bayern und Sachsen steigen die Pegel auf gefährliche Stände. Brandenburg bereitet sich auf eine harte Woche vor. Tausende Helfer*innen des Katastrophenschutzes sind seit Tagen im Einsatz. Sie arbeiten unermüdlich daran, die Schäden zu begrenzen und zu beheben – teilweise riskieren sie dabei ihr eigenes Leben.

In den kommenden Jahren werden wir eine weitere Zunahme von Extremwetterereignissen erleben – diese Realität muss sich auch in der Ausstattung von Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen widerspiegeln.
Omid Nouripour

Klimaanpassungsgesetz für mehr Hochwasserschutz in Kommunen

Viele Kommunen in Deutschland sind bereits aktiv geworden, um besser auf Starkregen, Hochwasser oder Hitzewellen vorbereitet zu sein. Bei einer Befragung durch das Umweltbundesamt im Auftrag des Bundesumweltministeriums gab die Mehrheit an, bereits ein Klimaanpassungskonzept zu besitzen oder konkrete Maßnahmen zur Klimaanpassung umgesetzt zu haben. Dazu gehört zum Beispiel die Renaturierung von Gewässern, die Ansiedlung klimaangepasster Pflanzen und die Schaffung einer Informationsstruktur für die Bevölkerung zu vorsorgenden Schutzmaßnahmen und bei akuter Gefahr.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich, dass die meisten Kommunen sich bei der Aufgabe Klimaanpassung bereits auf den Weg gemacht haben und für eine flächendeckende Vorsorge auch weitere Unterstützung nötig ist.
Steffi Lemke

Nichtstun wäre viel teurer

Trotz guter Entwicklungen in zahlreichen Kommunen bleibt vielerorts ein großer Handlungsbedarf. Vor allem kleine Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohner*innen sind auf mögliche Folgen der Klimakrise schlecht vorbereitet. Viele Gemeinden und Kleinstädte geben in der Studie an, weder genug Geld noch Personal zu haben, um eine verantwortliche Person für Klimaanpassung einzustellen. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass Klimaanpassung zur Gemeinschaftsaufgabe wird und die dauerhafte Finanzierung gesichert wird. Kommunen benötigen ausreichend finanzielle Mittel, um ihre Bürger*innen, ihre Infrastruktur und ihre Umwelt vor den Folgen der Klimakrise zu schützen. Denn nichts kommt uns so teuer zu stehen, wie keine Maßnahmen zur Klimaanpassung zu ergreifen.

Hinweis: Diese Woche (vom 16. bis 20.9.) veranstaltet das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Zentrum KlimaAnpassung die Woche der Klimaanpassung. Hier kann man die Vielfalt der Aktionen und Maßnahmen von Kommunen kennenlernen – und die Menschen und Institutionen, die dahinter stehen. Mehr Informationen gibt es hier: https://zentrum-klimaanpassung.de/wdka24

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