Nature Restoration Law: Ein Verhandlungserfolg für den Naturschutz
Heute haben die Mitgliedsstaaten der EU dem Gesetz zur Wiederherstellung der Natur zugestimmt. Mit diesem Kernelement des Green Deals schützen wir unser Zuhause, die Grundlage unseres Wohlstandes und die Schönheit unserer Natur. Hier klären wir die Details, wie Europa mit dem Gesetz Verantwortung für die Rettung der Natur übernimmt.
Um das Nature Restoration Law wurde lange zwischen den europäischen Institutionen gerungen. Heute wurde es final im Rat der Umweltminister*innen der EU-Staaten angenommen. Es geht um viel: 20 Prozent der Land- und Seeflächen in der EU sollen bis 2030 renaturiert werden - bis 2050 umfasst das zusätzlich alle gefährdeten Ökosysteme. Das heißt, geschädigte Flächen wie Moore oder Wälder sollen wieder zu naturnahen Lebensräumen von bedrohten Arten und Pflanzen hergestellt werden.
Das Gesetz markiert einen entscheidenden Schritt. Ein notwendiger ist er ohnehin: In Europa ist jede fünfte Art vom Aussterben bedroht. 80 Prozent der Lebensräume sind in einem schlechten Zustand. Auch wirtschaftlich ist das Gesetz eine kluge Maßnahme. Rechnet man eine intakte Natur und Biodiversität gegen mit ihrem wirtschaftlichen Nutzen,ergibt sich ein Geldwert von ungefähr 170 bis 190 Billionen Dollar pro Jahr.
Für Deutschland hat unsere Umweltministerin Steffi Lemke verhandelt und für einen ausgewogenen Kompromiss geworben, der die Mitgliedstaaten nicht überfordert, aber zugleich die notwendigen Schritte zur Wiederherstellung der Natur einleitet.
Mit gesunder Natur gegen die Folgen des Klimawandels
Um den Erhalt der Schutzgebiete auch in Zukunft zu gewährleisten, müssen die Mitgliedstaaten durch das neue Gesetz sicherstellen, dass es nach der Renaturierung nicht wieder zu einer Verschlechterung des Zustands kommt. Denn angesichts der Folgen des Klimawandels, wie der jüngsten Hochwasser in Süddeutschland, brauchen wir dringend naturnahe Flusslandschaften, die ausreichend Wasserrückhalt in der Fläche bieten und uns so vor Extremwettern schützen.
Mit dem Nature Restoration Law steht die EU auch auf internationaler Ebene zu ihrem Wort. Das vor wenigen Jahren von der internationalen Staatengemeinschaft beschlossene Montreal-Abkommen sieht vor, dass mindestens 30 Prozent der weltweiten Landes- und Meeresfläche bis 2030 unter Schutz gestellt werden. Für die kommenden Jahre und den weltweiten Naturschutz ist es nun ausschlaggebend, dass die EU-Kommission beim Green Deal Kurs hält und dieses wegweisende Projekt nicht unter die Räder geraten lässt.