Für die Bildungswende: Beste Chancen für alle, Fundament unserer Demokratie

Ein gutes Bildungssystem für alle Kinder und Heranwachsenden ist der Schlüssel für eine gute Zukunft unseres Landes und unserer Demokratie. Durch Bildung entscheiden sich die Lebenschancen junger Menschen. Damit alle die besten Chancen bekommen, die sie verdienen, schaffen wir auf Bundesebene mit Hilfe des Deutschlandfonds ein „Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung“ und setzen das Thema mit einem Nationalen Bildungspakt ganz oben auf die politische Agenda. Was das beinhaltet, liest du hier.
Das Papier zur Bildungswende gibt es hier zum Download.
Im Mittelpunkt unserer Bildungspolitik steht die Idee, allen Kindern und jungen Menschen die Möglichkeiten zu bieten, ihre Neugier, Interessen, Talente und Fähigkeiten frei zu entfalten. Wir brauchen das ganze Potenzial, die Kreativität und Ideen der jungen Generation. Sie sind die Fachkräfte, Zukunftsgestalter*innen und Tüftler*innen von morgen. Und Bildung ist das Fundament einer lebendigen Demokratie mit aufgeklärten und kritischen Bürger*innen.
Leider ist der Zustand unseres Bildungssystems nicht gut und das wollen wir mit dem "Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung" ändern. Es enthält folgende Maßnahmen.
Für einen nationalen Bildungspakt und eine Dekade der Bildung
Bildung muss auf allen Ebenen Chefsache werden und höchste Priorität haben. Daher sollte ein künftiger Bundeskanzler alle Ministerpräsident*innen einladen, um über gemeinsame nationale Ziele und Wege für eine Bildungswende zu sprechen und einen gemeinsamen Fahrplan für eine Dekade der Bildung bis 2035 vereinbaren. Für den Pakt wollen wir auch die Anpacker*innen vor Ort mit ins Boot holen, also Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern und Schüler*innen. Der Dialog mit ihnen ist zentral für den Erfolg der Bildungswende.
In Schulen investieren
Mit einem Investitionspaket für Schulgebäude und Ausstattung – finanziert aus dem Deutschlandfonds – fließen ab 2026 rund 10 Mrd. € jährlich in deren überfällige Sanierung und Modernisierung unserer Schulen.
Klare Ziele setzen
Die Länder vereinbaren verbindliche, messbare Ziele für die Bildung und sorgen ihrerseits mit mehr Personal, hochwertigen Fortbildungsangeboten und einer verbesserten Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg dafür, dass diese Ziele bis 2035 erfolgreich umgesetzt werden. Dabei leitet uns das Vorbild von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Schleswig- Holstein, deren länder- und parteiübergreifender gemeinsamer Vorschlag für messbare Ziele wegweisend ist. Das heißt: bessere Ergebnisse beim Lesen und Rechnen, eine Stärkung der Bildungsgerechtigkeit und ein Rückgang der Abbrecherquote.
Dort fördern, wo es nötig ist
Ein moderner Föderalismus setzt vor Ort an – er findet maßgeschneiderte Lösungen, wo die Herausforderungen am größten sind. Das Startchancenprogramm hat hier Maßstäbe gesetzt, mit einem Rekordenagagement des Bundes und zielgerichteten Maßnahmen. Aufbauend auf diesen Erfahrungen wollen wir die Mittel deshalb gezielt nach Bedarfen vor Ort einsetzen. So verabschieden wir uns vom Gießkannen-Prinzip, das lange die Bildungspolitik des Bundes geprägt hat. Dazu wollen wir gemeinsam mit den Ländern alternative Bedarfsschlüssel entwickeln, um finanzschwache Kommunen gezielt zu unterstützen.
In Gestalter*innen investieren
Für die Bildungswende brauchen wir qualifiziertes Personal, Lehrer*innen, nicht zuletzt aber auch multiprofessionelles Personal. Wir wollen die Ausbildung und Finanzierung von mehr Sozialpädagog*innen, Schulpsycholog*innen oder IT-Fachleuten in den Schulen ermöglichen. Dafür wollen wir das Startchancenprogramm nach einer ersten Evaluation gemeinsam mit den Ländern weiterentwickeln und zu einer bundesweiten Initiative ausbauen. Auch die Ausbildung und Attraktivität des Lehrer*innenberufs wollen wir verbessern.
Von klein auf fördern
Auf den Anfang kommt es an. Wir werden deshalb die Investitionen des Bundes in die frühkindliche Bildung verdoppeln. Dafür wollen wir das Kitaqualitätsgesetz weiterentwickeln und verstetigen. Damit schaffen wir verlässliche gute Betreuung und beste Bildungschancen, dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Dies ist auch ein wichtiger Beitrag zur Integration. Die Sprachförderung am Übergang in die Grundschule ist deshalb ein Schwerpunkt des Programms. Gute Sprachförderung nutzt das kreative Lernvermögen von Kindern, ihre emotionalen Intelligenz und bindet Eltern mit ein, denn nur gemeinsam lässt sich Sprache vermitteln.
Digitale Zukunftskompetenzen stärken
Die Schule von morgen ist digital, smart und vernetzt. Die Kinder und Jugendlichen sind es schon heute. Wir müssen die Digitalisierung der Schulen vorantreiben. Digitale Anwendungen und KI bergen ein riesiges Potenzial für mehr Bildungsgerechtigkeit, z.B. leistungsschwächere Schüler*innen individueller zu unterstützen oder Talente zu fördern. Aber die digitale Revolution - etwa durch KI - überrumpelt auch das Bildungswesen: Wir sollten daher mehr digitale Fähigkeiten vermitteln und Bildung für Medienkompetenz an den Schulen ermöglichen und Lehrkräfte darin ausbilden. Dafür ist es essenziell, den von Bildungsminister Cem Özdemir mit den Ländern bereits ausverhandelten Digitalpakt 2.0 schnell zu unterzeichnen und umzusetzen.
Das Fundament der Demokratie festigen
Ein chancengerechtes und leistungsfähiges Bildungssystem ist das Fundament unserer offenen Gesellschaft und wehrhaften Demokratie. Mit einer Offensive für Demokratiebildung und einem Ausbau der Schulsozialarbeit zur Prävention von Gewalt und Hass festigen Bund und Länder dieses Fundament weiter.