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Extremwetterereignisse: Für schnelle Hilfe und echten Schutz

IMAGO / onw-images

Überflutungen, Erdrutsche, vollgelaufene Straßen und Keller – enorme Regenmengen sorgen im Süden und Osten unseres Landes für Chaos. Jetzt geht es darum, den Menschen vor Ort zu helfen. Nicht nur heute, sondern auch in Zukunft.

Schon zum dritten Mal in diesem Jahr haben extreme Regenfälle schwere Hochwasser und Überschwemmungen verursacht. Die Bilder aus überfluteten Gemeinden im Süden und Osten sind furchtbar. Bislang sind fünf Menschen ums Leben gekommen, mehrere Personen werden noch vermisst.

Jetzt gilt es, den Menschen vor Ort so schnell wie möglich zu helfen: bei Aufräumarbeiten, bei Vorbereitungen für weitere Regenfälle und für die kommenden Jahre. Viele ehrenamtliche Helfer*innen des Katastrophenschutzes arbeiten unermüdlich daran, die Schäden zu begrenzen und zu beheben – teilweise riskieren sie dabei ihr eigenes Leben. Vizekanzler Robert Habeck betonte in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen:

Leib und Leben zu retten. Das ist der Imperativ der Stunde. Die Lage vor Ort ist teilweise verheerend. Den Menschen in den Überschwemmungsgebieten muss aber auch beim Wiederaufbau geholfen werden. Dazu braucht es jetzt ein pragmatisches Handeln von allen Parteien und staatlichen Ebenen.
Robert Habeck

Der Bundesminister für Klima und Wirtschaft fügte hinzu, dass in seinen Gesprächen mit Menschen vor Ort oft die Erderwärmung als Grund für die immer häufigeren Überschwemmungen angeführt würde. “Zurückdrehen können wir sie nicht, aber ich glaube, dass die fürchterlichen Ereignisse dieser Tage die Debatte darüber anregen werden, wie ernst wir den Klimaschutz nehmen.”

Die extremen Niederschläge verdeutlichen innerhalb kürzester Zeit erneut, welche Bedrohung von der Klimakrise für Menschenleben und wirtschaftliche Existenzen ausgeht. Durch die Klimakrise werden Extremwetterlagen häufiger auftreten. Das bedeutet auch, Wohlstand und Sicherheit wird es in Zukunft nur mit Klimaschutz geben können. Dort, wo wir die Folgen der globalen Erderhitzung nicht vermeiden können, muss die Bevölkerung geschützt werden. Deshalb müssen jetzt auch Maßnahmen der Klimaanpassung vorangetrieben und in einen starken Katastrophenschutz investiert werden.

Was es jetzt braucht

Katastrophenschutz ausbauen: den Helfer*innen helfen

Deutschland verfügt über einen leistungsstarken Katastrophenschutz, der überwiegend von Ehrenamtlichen, rund 1,7 Millionen Menschen, getragen wird. Damit sind mehr als 90 Prozent der Einsatzkräfte in diesem Bereich – der Freiwilligen Feuerwehr, dem THW oder Hilfsorganisationen – ehrenamtlich tätig. Diese Menschen brauchen eine gute Ausstattung, um Hilfe leisten zu können und Wertschätzung für ihren Einsatz.

Technik und Ausstattung verbessern: In den vergangenen Jahren wurden auf Bundesebene bereits Investitionen angestoßen. Diese müssen weitergeführt und angepasst werden. Dazu zählt besonders die Ausstattung für Hochwasserlagen, wie Boote, Hochleistungspumpen oder der Ausbau der Luftrettung.

Ehrenamt fördern: Wir brauchen ein Ehrenamtskonzept für die Blaulichtorganisationen, welches das Ehrenamt fördert, Barrieren abbaut und Anerkennung ausdrückt: Gute und einheitliche Regelungen zur Freistellung, Anerkennung durch Ehrenamtskarten, Anerkennung von Qualifikationen für Beruf, Ausbildung oder Studium.

Langfristigen Bevölkerungsschutz mit Klimaanpassungsmaßnahmen

Die Ereignisse zeigen überdeutlich: wir müssen unsere Siedlungsgebiete und Infrastrukturen vor solchen Extremwettern schützen und anpassen

Das Risiko von Überflutungen durch Starkregenereignisse reduzieren wir, indem wir Bächen und Flüssen wieder mehr Raum geben. Dafür wollen wir mehr Flächen entsiegeln und mehr Regenwasserpuffer schaffen.

Investitionen in Hochwasserschutz: Wo Siedlungen direkt ans Wasser heranreichen, brauchen wir zusätzliche Investitionen in technischen Hochwasserschutz, wie Deiche und Rückhaltebecken.

Natürliche Wasserspeicherung fördern: Wir verstärken die Wasserspeicherung, durch die Renaturierung von Mooren, durch Versickerungsmulden. Diese schützen gleichzeitig vor Hochwasser und Dürre. So schaffen wir Schwammstädte und Schwammregionen.

Mehr grüne Städte schaffen: Mit Fassadenbegrünung, Dachbegrünung, Urban Gardening, Straßenbäumen, der Renaturierung von Bächen, der Begrünung von Rad- und Fußwegen. Das reinigt die Luft, kühlt die Städte bei Hitze und hält das Wasser zurück.

Mit dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ sind wir bereits wichtige Schritte in der Bundesregierung gegangen, die wir beherzt fortsetzen müssen. In Europa brauchen wir das Nature Restauration Law.

Echten Klimaschutz, denn: nichts ist teurer als kein Klimaschutz

Was solche Ereignisse immer wieder verdeutlichen: Es braucht einen echten Plan, um der Klimakrise zu begegnen. Denn nichts ist teurer als kein Klimaschutz. Menschlich und wirtschaftlich betrachtet. In Deutschland setzen wir auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Er ist die entscheidende Grundlage für erfolgreichen Klimaschutz. In Europa sind wir mit dem „Green Deal“ wichtige Schritte gegangen, um Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen und diesen Wandel sozial gerecht zu gestalten. Diesen Weg wollen wir fortsetzen. Am 9. Juni entscheidet sich bei der Europawahl, ob wir das können – auch mit deiner Stimme.

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