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Erster Gleichwertigkeitsbericht zu Lebensverhältnissen in Deutschland

bruev via getty images

Gleichwertige Lebensverhältnisse sind als Ziel im Grundgesetz verankert. Heute hat das Bundeskabinett den ersten Gleichwertigkeitsbericht beschlossen. Dieser zeigt, dass wir an vielen Stellen auf einem guten Weg sind. Er zeigt jedoch auch, in welchen Bereichen es Nachholbedarf gibt. Was darüber hinaus im Bericht steht, klären wir hier.

Der Wohnort sollte keinen Einfluss auf die Lebenssituation der Menschen in Deutschland haben. Wir wollen, dass alle Menschen überall in Deutschland gut und selbstbestimmt leben können. Deshalb ist es für uns ein zentrales politisches Ziel, für gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land zu sorgen. Dabei geht es nicht nur um die wirtschaftliche Situation einzelner Kommunen oder Haushalte, sondern auch um die Chancengleichheit und den sozialen Zusammenhalt. Auch der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, schnellem Internet, einer zuverlässigen Gesundheitsversorgung und einer intakten Umwelt gehören zu guten Lebensverhältnissen.

Es ist unser zentrales Ziel, für gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land zu sorgen.
Omid Nouripour

Menschen in Deutschland überwiegend mit ihren Lebensverhältnissen zufrieden

Der Bericht beruht sowohl auf Daten als auch auf Befragungen der Deutschen. Er bildet daher auch die Selbstwahrnehmung der Lebensverhältnisse der Bürger*innen hierzulande ab. Erstmals wurden die Einschätzungen der Bürger*innen zu den Lebensbedingungen in allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands erfasst. Eine gute Entwicklung ist, dass der Bericht insgesamt eine Verbesserung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse feststellt. Die Umfrageergebnisse belegen, dass die Menschen in Deutschland überwiegend mit ihrem Leben und ihrer Wohnsituation zufrieden sind. Bei der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der Arbeitslosenquote, der Lebenserwartung oder auch im Bereich der medizinischen Versorgung und Ganztagsbetreuung sehen wir eine zunehmende Annäherung der Verhältnisse in den Regionen. Es ist in den letzten Jahren also gelungen, Unterschiede abzubauen.

In welchen Bereichen gibt es Nachholbedarf?

Eine Schwachstelle ist der Bevölkerungsrückgang in einigen Regionen, vor allem beim Blick in die Zukunft. Der zu erwartende Bevölkerungsrückgang gerade in ländlichen Regionen leidet auch die Wirtschaftskraft. Um diesen Rückgang aufzuhalten, müssen wir aktiv mit zielgerichteten Programmen und Investitionen gegensteuern. So fördern wir insbesondere strukturschwächere Regionen mit der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), um eine ausgewogene regionale Entwicklung und gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland zu schaffen.

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