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COP29: Klimafinanzierung muss gesichert werden

picture alliance / ZUMAPRESS.com | Bianca Otero

Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin vor Ort sein. Sie setzt sich dafür ein, dass China, die Golfstaaten genauso wie Öl- und Gaskonzerne sich finanziell stärker an der Unterstützung betroffener Länder beteiligen.

Die Klimakrise ist die größte Sicherheitsherausforderung unserer Zeit. Sie hat bereits verheerende Auswirkungen bei uns in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus prognostiziert, dass in diesem Jahr die globale Durchschnittstemperatur 1,5 Grad wärmer ist als im vorindustriellen Mittel. Die Klimakrise ist ohne internationale Zusammenarbeit nicht zu lösen. Mit Donald Trump als designierten Präsidenten, der schon einmal aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen ist, steht die Weltklimakonferenz vor denkbar schweren Herausforderungen. Trotzdem ist es wichtig, dass die internationale Gemeinschaft in Baku zusammenkommt und über die Lösung des Klimawandels im Gespräch bleibt.

Dass dies keine leichten Verhandlungen werden, ist allen klar. Doch sie lohnen sich: Jedes verhinderte Zehntelgrad Erderwärmung bedeutet weniger Krisen, weniger Leid, weniger Vertreibung.
Annalena Baerbock

Faire Aufteilung der Kosten: China und die Ölstaaten müssen mehr bezahlen

Ein zentrales Ziel der Klimakonferenz ist die faire Aufteilung der Kosten für den internationalen Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel. Wir finden, die großen CO2-Emittenten, die den größten Anteil an der Klimaverschmutzung tragen, müssen am meisten bezahlen. Dazu gehören neben den traditionellen Industriestaaten auch China und die reichen Öl- und Gasexporteure. Wir müssen kleinere, wirtschaftlich schwächere Länder bei ihrer Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Denn sie tragen am wenigsten zum globalen CO2-Ausstoß bei und werden am stärksten von den Folgen des Klimawandels getroffen. Das ist ungerecht.

Nichtstun wird immer teurer

Der erforderliche Umbau der Energieerzeugung und die Transformation der Wirtschaft kosten viel Geld. Deswegen brauchen wir neben öffentlichen Geldern von Staaten auch private Investitionen aus der Wirtschaft. Klar ist jedoch auch: Jeder Euro, den wir heute in Klimaschutz investieren, rettet Menschenleben und verhindert ein Sechsfaches an Klimaschäden in der Zukunft. Allein in Europa wurden 2023 klimabedingte Schäden in Höhe von 13,4 Mrd. EUR geschätzt. Nicht zu handeln wird letztlich teurer.

Jetzt umsetzen, was letztes Jahr beschlossen wurde

Auf der letztjährigen Klimakonferenz in Dubai hat die Weltgemeinschaft sich auf große Ziele geeinigt: Die Abkehr von fossilen Energien, eine Verdreifachung der Erneuerbaren Energien bis 2030, die deutliche Steigerung der Energieeffizienz und einen Entwaldungsstopp. Jetzt müssen wir liefern und konkrete Schritte gehen. Unsere Außenministerin wird sich für die intensive Zusammenarbeit der Staaten einsetzen, um den Austausch guter Lösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien, Netzausbau und Energiespeicherung zu fördern.

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