Kultur fördern
Die Künste florieren, wenn sie frei sind. Kultur ist von zentraler Bedeutung für die Selbstreflexion der Gesellschaft, den Zusammenhalt, für Bildung und nicht zuletzt auch Vergnügen. Grüne Kulturpolitik arbeitet dafür, dass sich Kunst frei entfalten kann, dass sie allen offensteht und möglichst vielen zugute kommt.
Was grüne Kulturpolitik für uns konkret bedeutet
Für Kultur in allen ihren Formen
Wir wollen ein vielfältiges Kulturangebot in Stadt und Land, Mainstream und Avantgarde, Oper und Popkonzert.
Einfacher Zugang zu kultureller Erfahrung und Austausch
Kulturangebote sollen für alle nutzbar sein und sind für uns integraler Bestandteil des Bildungssystems. Mehr erfahren ↓
Verantwortungsvoller Umgang mit Kultur
Wir nehmen die Verantwortung an, die mit unserer Kulturgeschichte einhergeht: Dazu gehört ein angemessener Umgang mit Kunstraub in der NS-Zeit und die Rückgabe von kolonialem Kulturgut. Mehr erfahren ↓
Kultur ist ein unverzichtbarer Teil der Demokratie, denn in ihr finden Austausch und Zusammenleben auf verschiedenste Weise statt: vom gebannten Hören eines Symphoniekonzerts bis zum ausgelassenen Feiern elektronischer Musik, von der stillen Lektüre eines Romans bis zum Poetry Slam, von der Betrachtung der großen Meister bis zum Kinobesuch mit Freunden.
Kulturpolitik ist ein wichtiger Bestandteil einer vielfältigen Demokratie
Mit unserer grünen Kulturpolitik wollen wir die freie Kunst ermöglichen und damit auch die Freiheit schützen. Dazu gehört es nicht zuletzt auch, Spielarten von Kunst und Kultur zu unterstützen, die nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht bestehen könnten. Es geht also um gute Förderpolitik und um die Schaffung von Rahmenbedingungen, die allen Mitgliedern unserer Gesellschaft den Zugang zu Kultur ermöglichen.
Diese Maßnahmen gehören für uns zu guter Kulturpolitik
Kulturelle Bildung stärken
Kulturelle Bildung muss zu einem elementaren Bestandteil unseres Bildungssystems und zu einem selbstverständlichen Teil der Daseinsvorsorge werden. Deswegen wollen wir politische und kulturelle Bildungsangebote für alle Bürger*innen zugänglich machen. Einen großen Schritt ist die Bundesregierung mit dem KulturPass gegangen, den Jugendliche zum 18. Geburtstag erhalten und somit Zugang zu Kunst und kultureller Erfahrung erhalten. Wir sehen zudem einen großen Wert im kulturellen Austausch, weshalb wir allen jungen Menschen ermöglichen wollen, während ihrer Schul-, Ausbildungs- oder Studienzeit europäische bzw. internationale Austauscherfahrungen zu sammeln.
Kulturschaffende besser sozial absichern
Die Corona-Krise hat gezeigt, unter welch prekären Bedingungen viele Kultur- und Medienschaffende arbeiten. Wir wollen deshalb die Künstlersozialkasse stärken, Rechtssicherheit für die Mitgliedschaft schaffen und die freiwillige Weiterversicherung für Selbständige in der Arbeitslosenversicherung vereinfachen. Kreative sollen angemessen an den Gewinnen der Plattformen beteiligt werden. Wir kämpfen zudem für gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen und faire Bezahlung, damit an privaten und insbesondere öffentlichen Kulturinstitutionen prekäre Arbeitsverhältnisse überwunden werden.
Filmförderung reformieren
Die meisten Menschen gehen gerne ins Kino. Es ist ein Medium und ein Ort mit einem breiten Spektrum verschiedenster Ausdrucksformen. Das Ziel ist es mutigere und überraschende Filme zu ermöglichen, indem Förderwege vereinfacht und beschleunigt werden. Wir wollen die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Filmproduktion gegen die Übermacht großer Streamingplattformen stärken. Auch hier geht es darum, die demokratische Vielfalt in der Herstellung und Rezeption zu erhalten und zu stärken.
Erinnerungskultur in der Einwanderungsgesellschaft
Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Shoah, aber auch an SED-Unrecht und Kolonialverbrechen sind für uns zentral. Wir wollen die Erinnerungskultur daran so gestalten, dass sie für alle in unserer vielfältigen Gesellschaft zugänglich ist und sich zeitgemäßer Formen bedient. Dazu gehört auch die Anerkennung bisher wenig beachteter Opfergruppen des Nationalsozialismus.
Umgang mit kolonialem Kulturgut gestalten
Wir wollen eine breite gesellschaftliche Debatte fördern, die sich mit der deutschen Geschichte kolonialer Gewalt und wirtschaftlicher Ausbeutung auseinandersetzt. Deswegen wollen wir die Aufarbeitung in enger Zusammenarbeit mit den Nachkommen, mit Forscher*innen und zivilgesellschaftlichen Initiativen aus ehemals kolonisierten Gebieten vorantreiben und uns um Wiedergutmachung bemühen. Dazu gehört die Rückgabe beispielsweise von Raubkunst oder menschlichen Gebeinen, aber auch die Förderung von Aufklärungsarbeit und Stärkung multiperspektivischer Geschichtsforschung.