Zum Seiteninhalt springen
Willie B. Thomas via Getty Images
Thema

Gleichberechtigung verwirklichen

Unser Ziel ist eine diskriminierungsfreie Gesellschaft, in der alle unabhängig vom Geschlecht selbstbestimmt leben können. Frauen müssen überall gleichberechtigt mitgestalten können – von der Arbeitswelt bis zur Familie und im Netz.

Was Gleichberechtigung für uns bedeutet

  1. Ein fairer Arbeitsmarkt

    Jede Frau soll arbeiten können. So ist sie wirtschaftlich unabhängiger und schützt sich vor Altersarmut. Mehr erfahren ↓

  2. Familie und Beruf, statt Familie oder Beruf

    Frauen wollen mehr Stunden erwerbstätig sein, Männer wollen mehr Verantwortung in der Familie übernehmen. Wir schaffen die Rahmenbedingungen, damit das möglich ist. Mehr erfahren ↓

  3. Entschieden gegen Gewalt an Frauen

    Gewalt gegen Frauen ist leider immer noch Realität, sie haben ein Recht auf Schutz und Hilfe. Mehr erfahren ↓

Die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen ist in den letzten 22 Jahren um nur 4 Prozent geschrumpft - von 22 Prozent im Jahr 2002 auf 18 Prozent heute. Vom Ideal des gleichen Lohns für gleiche Arbeit sind wir also noch weit entfernt. Die Gründe sind vielfältig. Frauen arbeiten öfter in schlecht bezahlten Berufen und erreichen seltener Führungspositionen. Zudem arbeiten Frauen öfter in Teilzeit als Männer. Häufig unfreiwillig, wenn kein Betreuungsplatz für das Kind gefunden wird oder die Sorge- und Haushaltsarbeit zuhause ungleich verteilt ist. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die richtigen Rahmenbedingungen für einen fairen Arbeitsmarkt und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu setzen.

Feminismus ist ein gemeinschaftliches Projekt

Nicht nur beim Lohn oder der Care-Arbeit klafft eine Lücke zwischen Männern und Frauen. Auch sind Frauen öfter betroffen von Altersarmut, von sexualisierter und häuslicher Gewalt und von eingeschränkter reproduktiver Gesundheitsversorgung. Dieser Ungerechtigkeit stellen wir uns politisch entgegen. Den Schutz von Frauen, ihre Selbstbestimmung und Teilhabe verstehen wir als gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe.

Unser Plan für eine geschlechtergerechte Gesellschaft

Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen stärken

Alle profitieren davon, wenn Frauen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Als Ingenieurinnen, Erzieherinnen, Ärztinnen und in unzähligen weiteren Berufen schaffen sie Wohlstand – für Deutschland und für sich: Denn eine faire Beteiligung am Arbeitsmarkt hilft Frauen, ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Das macht sie unabhängiger und mindert die Gefahr, in Altersarmut zu geraten.

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Wir wollen es Eltern ermöglichen, partnerschaftlich Berufs- und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Aus zahlreichen Umfragen wissen wir: Viele Frauen möchten gern mehr arbeiten, und immer mehr Männer wünschen sich, Familienaufgaben paritätisch aufzuteilen – die Bedingungen lassen es aber nicht zu. Deswegen wollen wir die Kinderbetreuung qualitativ hochwertig ausbauen und Väter darin bestärken, mehr Elternzeit zu nehmen. Mit der Familienstartzeit, die Partner*innen nach der Geburt eine 14-tägige berufliche Freistellung ermöglicht, wollen wir einen weiteren Schritt gehen, der Paare bei der partnerschaftlichen Arbeitsteilung unterstützt.

Gender Pay Gap - Nein Danke

Der Gender-Pay-Gap, also die Lücke zwischen den Löhnen von Männern und denen von Frauen, liegt in Deutschland bei circa 18 Prozent. Deshalb war die Verabschiedung der Lohntransparenzrichtlinie ein großer Erfolg. Sie schafft mehr Transparenz über die Einkommensunterschiede durch Auskunftsansprüche und Berichte, erleichtert dadurch Entschädigungsansprüche bei geschlechtsspezifischer Lohndiskriminierung und stärkt so die Rechte der Arbeitnehmerinnen. Und natürlich müssen sogenannte Sorge- und Care-Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden, durch bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung aufgewertet werden. Bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Sorgearbeit muss fairer zwischen Frauen und Männern aufgeteilt werden.

Ungerechte Steuerklassen und Ehegattensplitting abschaffen

Wir sind überzeugt, der Staat soll Familien unterstützen, nicht ein bestimmtes Lebensmodell privilegieren. Das Ehegattensplitting setzt im Zusammenspiel mit Minijobs und der kostenlosen Mitversicherung den Partner*innen, die wenig verdienen – und das sind meist die Frauen – Anreize, nicht erwerbstätig zu sein, ohne sie dabei gleichzeitig abzusichern. Die Folgen werden spätestens in Krisen wie Trennung, Scheidung und Tod des Partners deutlich. Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen, auch wenn sie Kinder haben, eine eigene Erwerbstätigkeit ausüben können. So sorgen wir dafür, dass gleichberechtigte Lebensentwürfe nicht länger benachteiligt werden. Zugleich stärken wir mit der Kindergrundsicherung Familien und Alleinerziehende, die heute am stärksten von Armut betroffen sind.

Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt bekämpfen

Wir setzen uns dafür ein, dass Gewalt gegen Frauen sowohl durch präventive Maßnahmen verhindert als auch stringent verfolgt und verurteilt wird. Ein wichtiger Baustein dafür ist die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen, insbesondere von Müttern und ihren Kindern, da sie die Trennung von gewalttätigen Partnern erleichtert und somit eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben ist. Schutz von Frauen vor geschlechtsspezifischer Gewalt ist eine gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe. Diesen Schutz wollen wir rechtlich absichern wollen. Unser Ziel ist außerdem eine bundesweit einheitliche Unterstützung mit gleichwertigen und bedarfsgerechten Standards für Frauenhäuser und der Ausbau von Frauenhausplätzen.

Gegen Hass und Hetze im Netz

Hass und Hetze sind mittlerweile allgegenwärtig und eine Bedrohung für die Demokratie. Wer Hass im Netz erfährt, zieht sich aus den öffentlichen Diskussionen oft zurück – diese Stimmen werden nicht mehr gehört. Besonders betroffen von Gewaltandrohungen und Beleidigungen sind Frauen, Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund und queere Menschen. Mit dem Digitale-Dienste-Gesetz und dem Digitale-Märkte-Gesetz haben wir in Europa die Grundsteine gelegt, um mit Nutzer*innen-Rechten, Transparenz und klaren Regeln Hassrede entgegenzutreten. Außerdem wollen wir den Betroffenenschutz durch Hilfs- und Beratungsangebote stärken. Spezialdienststellen bei der Polizei sollen zukünftig die konsequente Strafverfolgung sichern.

Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung entschieden bekämpfen

Die verbreitetste Form des Menschenhandels in der EU geschieht zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Betroffene werden gezwungen, unter menschenunwürdigen Bedingungen in der Prostitution zu arbeiten. Die Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung sind überwiegend Frauen und Mädchen. Wir wollen die internationale Zusammenarbeit bei der Prävention, Strafverfolgung und zum Schutz der Betroffenen entlang der bereits bestehenden Vereinbarungen stärken. Um Frauen besser vor Menschenhandel und vor Gewalt zu schützen, wollen wir ihre Rechte stärken. Dies tun wir, indem wir uns bei der anstehenden Überarbeitung der EU-Opferschutz-Richtlinie dafür stark machen, dass alle Opfer von Straftaten besser geschützt werden und Betroffene ein eigenständiges Bleiberecht erhalten.

Gute Gesundheitsversorgung für Frauen sicherstellen

In der medizinischen Forschung und der Gesundheitsversorgung wird oft vom männlichen Normkörper ausgegangen. Auch die Forschung zu spezifisch weiblichen Erkrankungen wie Endometriose ist zu gering. Das ist ein Problem, denn es führt dazu, dass diese Krankheiten oft unerkannt bleiben oder nicht angemessen behandelt werden. Das wollen wir ändern und sowohl die Forschungslücken, als auch die Lücken bei der Gesundheitsversorgung von Frauen in Bereichen wie der Geburtshilfe, dem Schwangerschaftsabbruch oder der Gesundheitsförderung schließen. So wollen wir Hebammen stärken und eine flächendeckende Versorgung mit Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, gewährleisten.

Für starke Selbstbestimmungsrechte von Frauen

Alle Menschen müssen selbst über ihren Körper und ihr Leben entscheiden können. Deshalb stärken wir die Selbstbestimmungsrechte von Frauen und Mädchen. Dazu gehört, dass die reproduktive Gesundheit und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung sichergestellt sind. Dazu gehört, dass Verhütungsmittel niedrigschwellig und perspektivisch kostenfrei zu bekommen sind. Um die Versorgung für Frauen dauerhaft zu gewährleisten, sollen Abbrüche außerhalb des Strafrechts geregelt und die Kosten generell übernommen werden. Familienplanungs- und Beratungsstellen werden wir absichern und die freiwilligen Beratungsangebote ausbauen.

Teilen: