Frühwarnstufe im Notfallplan Gas
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat gestern die Frühwarnstufe im „Notfallplan Gas“ ausgerufen. Das bedeutet nicht, dass bereits jetzt Versorgungslücken drohen. Aber es zeigt, wie ernst die Lage ist. Es gibt unseren Behörden die Möglichkeit, sich besser vorzubereiten. Vor allem aber ist es ein weiterer Beweis dafür, wie dringend wir raus müssen aus den fossilen Energien. Zugleich müssen wir Energie einsparen, wo wir nur können. Hier findest Du eine Zusammenfassung der Maßnahmen der Regierung - und drei Dinge, die Du tun kannst, um mitzuhelfen.
Wenn wir Wladimir Putin nachhaltig schwächen wollen, müssen wir endgültig weg von dem, was ihn stark macht: Öl, Kohle, Gas. Das ist möglich. Nach all den Jahren politischen Stillstands erfordert es aber nicht weniger als einen gemeinsamen Kraftakt, in Deutschland und Europa. Diesen Kraftakt zu gestalten – das sehen wir als unsere Verantwortung in der Ampel-Regierung, seit Tag eins.
Hin zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien
Konkret braucht es nun zweierlei. Erstens: Wir müssen so schnell wie möglich hin zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien. Daran arbeiten wir unter Hochdruck: Mit jedem Tag beschleunigen wir den Ausbau Erneuerbarer Energien ein Stück mehr und reduzieren damit die Energieimporte, auch aus Russland. Wir vereinfachen Genehmigungsverfahren, verkürzen Firsten, stellen Fördergelder für Solar-und Windkraft bereit.
Aber wir wollen noch mehr. Deshalb machen wir uns etwa für eine Heizkostenbegrenzung für Mieter*innen stark, wenn Mindesteffizienzstandards nicht erfüllt werden. Gleichzeitig wollen wir die Eigentümer der Gebäude stärker bei den notwendigen Sanierungsmaßnahmen unterstützen.
Energie einsparen, wo es geht
Zugleich müssen wir Energie einsparen, wo wir nur können. Jede Kilowattstunde, die wir nicht verbrauchen, schmerzt den Kreml und den Kriegsverbrecher Putin. Jede Kilowattstunde, die wir jetzt nicht verfeuern, brauchen wir im Winter nicht einzukaufen – weder in Russland noch in Katar. Jede eingesparte Kilowattstunde im Heute sichert unsere Versorgung und unser aller Sicherheit im Morgen.
In der Regierung haben wir deshalb weitreichende erste Schritte eingeleitet, viele weitere werden folgen. Einen besonderen Fokus legen wir auf den Gebäudesektor. So finanzieren wir etwa ein großes Austauschprogramm von Gasheizungen zu Wärmepumpen. Ab 2024 soll jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Erneuerbaren betrieben werden. Und bereits ab Januar 2023 wird im Neubau der Effizienzhausstandard 55 verbindlich festgelegt. Das klingt technisch. Letztlich beenden wir damit aber schrittweise die Abhängigkeit von fossiler Wärme.
Entlastung für Verbraucher*innen
Bei alledem kommt es auch auf uns als Verbraucherinnen und Verbraucher, auf unsere Unternehmen und die Industrie an. Dabei ist uns selbstverständlich bewusst: Gerade diejenigen, die ohnehin auf jeden Cent schauen müssen, sind von den hohen Energiekosten am stärksten betroffen. Sie brauchen unsere Unterstützung und erhalten sie auch. Deshalb haben wir etwa den Heizkostenzuschuss für Menschen mit niedrigem Einkommen von 135 auf 270 Euro verdoppelt. Auch die bereits beschlossene Einmalzahlung von 100 Euro für Empfänger*innen von Sozialleistung haben wir auf 200 Euro erhöht.
Energie sparen - Jede Maßnahme hilft
Diejenigen von uns, die dazu in der Lage und bereit sind, können auch mit wenig Aufwand einen konkreten Beitrag zum Energiesparen leisten – und damit zu unserer Unabhängigkeit, Souveränität und Stärke. Jede einzelne Maßnahme mag dabei verschwindend klein wirken. In der Summe aber können wir gemeinsam größere Wirkung entfalten, als wir vielleicht annehmen.
Du kannst und möchtest mithelfen? Hier findest Du drei mögliche erste Maßnahmen:
- Expert*innen haben berechnet, dass 1 Grad weniger Raumtemperatur zu rund 6 Prozent weniger Energieverbrauch führt. Und somit auch zu geringeren Kosten. Niemand soll frieren, aber: Jedes Grad macht einen Unterschied.
- Halogenlampen nutzen nur einen Bruchteil ihrer Energie für die Lichterzeugung. LED-Birnen sind da deutlich effizienter, haben eine höhere Lebensdauer – und sind mittlerweile für wenige Euro zu haben.
- Oft ist der Kühlschrank zu kalt eingestellt. Das kostet Energie. 7 Grad reichen völlig aus, um Lebensmittel frisch zu halten.