Bundeskongress Kreislaufwirtschaft – Programm
Hier findest Du das Programm zum ersten grünen Bundeskongress Kreislaufwirtschaft am 01.04.2023 in Hamburg.
Ab 9:00 Uhr
Registrierung im Foyer
10:00 Uhr
- Begrüßung
- Jens Kerstan (Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Hamburg, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Aktuelle Entwicklungen zum Thema Kreislaufwirtschaft auf Länderebene - Dr. Jan-Niclas Gesenhues (MdB, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Aktuelle Entwicklungen zum Thema Kreislaufwirtschaft auf Bundesebene z.B. Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie und Einwegkunststofffonds - Malte Gallée (MdEP, DIE GRÜNEN/EFA)
Aktuelle Entwicklungen zum Thema Kreislaufwirtschaft auf EU Ebene z.B. Öko-Design
Thema 1: How to get into the loop?
Warum beginnt Kreislaufwirtschaft schon beim Produkt-Design?
11:00
Henriette Schneider (Beraterin Kreislaufwirtschaft)
Zirkuläres Verpackungsdesign – Produkt- oder Systemfrage?
Das Problembewusstsein für die globale Plastikkrise ist mittlerweile entlang aller politischen Ebenen groß. Viele politische Entscheider, von der kommunalen bis zur globalen Ebene, wollen sinnvolle Maßnahmen für eine nachhaltige Verpackungswende auf den Weg bringen. Auch in der Praxis tut sich einiges: Neben altbewährten Pfand- und Mehrwegsystemen schießen Mehrweg-Startups und -initiativen wie Pilze aus dem Boden - aber auch Scheinlösungen, die Verpackungsalternativen mit zweifelhaftem Umweltvorteil als nachhaltig anpreisen, verbreiten sich. Nachhaltigkeitsversprechen großer Konzerne sind oft schwammig, unverbindlich – oder werden immerzu verschleppt und aufgeschoben. Doch wie kann man eine echte Verpackungswende wirksam gestalten? Liegt der Fokus rein auf dem Produktdesign oder müssen vielmehr ganze Systeme anders gedacht werden?
11:45
Parallele Panel-Diskussionen/Workshops
- Panel 1
Malte Gallée (MdEP, DIE GRÜNEN/EFA)
Die EU auf dem Weg zur ehrlichen Kreislaufwirtschaft - wie wir unseren absoluten Ressourcenverbrauch gesetzlich verringern können
Europa soll zum ersten klimaneutralen Kontinent werden? Dafür bleibt noch einiges zu tun! Denn Klimaneutralität erreichen wir nicht nur, indem wir unsere Autos elektrifizieren und Kohlekraftwerke abschalten. Auch unseren absoluten Ressourcenverbrauch müssen wir drastisch reduzieren, wenn wir unseren Kindern einen bewohnbaren Planeten überlassen wollen.
Dieses ehrgeizige Ziel gehen wir auf europäischer Ebene zurzeit mit verheißungsvollen Gesetzesinitiativen an. Neue Ökodesign-Vorgaben sollen Produkte reparierbar machen, eine neue Verpackungsverordnung soll die Vermüllung unserer Weltmeere eindämmen und neue Elektroauto- Batterien werden in Zukunft aus recyceltem Material bestehen müssen. Doch wie weit kann die Politik mit ihren Vorgaben gehen? Welche Systeme funktionieren heute schon vorbildlich? Wie nehmen wir Hersteller*innen in die Verantwortung und welche neuen Standards brauchen wir, um die europäische Kreislaufwirtschaft in Schwung zu bringen? Das diskutieren wir in diesem Workshop. - Panel 2
Linda Heitmann (MdB, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Kann die Kreislaufwirtschaft helfen den Verbraucher*innenschutz zu stärken? Wie kommen wir vom Status Quo der „Recyclinglüge“ zu einer echten Kreislaufwirtschaft?
Klimaschutz und Abfallvermeidung sind bei uns Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen zunehmend kaufentscheidend. Doch viele sind verunsichert aufgrund der Vielfalt von Siegeln und Nachhaltigkeitsversprechen: Ist der Eistee wirklich „klimapositiv“ oder das Motorenöl „CO2-neutral“? Hersteller betreiben dreistes Greenwashing, um als vermeintlich umweltfreundliche und verantwortungsbewusste Unternehmen ihre Umsätze zu steigern. Dabei sind Einwegverpackungen und Verbundstoffe weiterhin an der Tagesordnung. Welche Rahmenbedingungen schützen Konsument*innen vor falschen Versprechen und wie können wir Unternehmen zu mehr echter Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit bewegen. - Panel 3
Jan-Niclas Gesenhues (MdB, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Kreislaufwirtschaftsstrategie der Bundesregierung: Wie Vermeidung und Wiederverwendung stärken?
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft hat in den vergangenen Jahren an enormer Popularität gewonnen, wie sich auch zuletzt an der Ankündigung einer Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie für Deutschland zeigt. Mit Blick auf die Abfallhierarchie ist die Reduktion und Vermeidung von Ressourcenverbrauch gefolgt von der Wiederverwendung das oberste Ziel. In dem Workshop werden wir uns damit beschäftigen, was die Kreislaufwirtschaftsstrategie der Bundesregierung für diese beiden Stufen vorsieht. Im Austausch mit den Teilnehmenden wollen wir Ideen diskutieren, wie sich die Zielsetzung der Senkung des absoluten Ressourcenverbrauchs umsetzen lässt. Die Ergebnisse des Workshops können dann in die Strategie der Bundesregierung einfließen.
12:45 Uhr
Ergebnisse der Panel-Workshops
13:15 Uhr -14:15 Uhr
Mittagspause
Thema 2: How to stay in the loop?
Ist E-Mobilität vereinbar mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft?
14:15 Uhr
Josephine Koch (Forum Umwelt und Entwicklung)
Öffentliche Mobilität für eine sozial-gerechte Ressourcenwende
Wir brauchen eine umfassende Ressourcenwende im Bereich Verkehr!
Der Ressourcenverbrauch steigt extrem. Neben mineralischen Rohstoffen für die Infrastruktur (Sand, Kies, Gestein) und Metallen für die Autoherstellung benötigen die Elektromobilität sehr viel Lithium. Der globale Ressourcenverbrauch hat sich seit 1970 verdreifacht. Der Trend zu größeren Autos verstärkt die Misere. Mit den bisher bestehenden Teillösungen sind wir nicht zukunftsfähig. Deshalb brauchen wir eine Ressourcenwende und damit eine drastische, absolute Reduktion des Verbrauchs von Primär-Ressourcen im Mobilitätssektor.
14:45 Uhr
Anjes Tjarks (Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Hamburg, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Wie kann E-Mobilität die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft unterstützen?
- Bedeutung der Elektrifizierung in der Mobilitätswende
- Vorstellung Forschungsprojekt Kola der Hochbahn (Ziel der Sektorenkopplung) Hierzu die Folien aus der Hochbahn Präsentation
- 2nd Life Nutzung von Batterien und was wir dafür tun müssen.
- EU-Bestimmung/aktuelle Vorschriften zu dem Thema
15:15 Uhr
Josephine Koch und Anjes Tjarks
Fragen und Diskussion
15:45 Uhr
Pause
16:00 Uhr
Grünes Podium
Resümee, Diskussion und Ausblick mit Malte Gallée, Linda Heitmann, Jens Kerstan
17:30 Uhr
Ende